Cereieira (Amburana)

Von den zahlreichen südamerikanischen Laubhölzern gehört das Cerejeira zu den wenigen Arten, die neu auf dem Markt sind und häufiger gefragt werden. Es ist vor allem in Brasilien weit verbreitet und kann als Schnittholz wie auch als Furnier verwendet werden, wobei es in Europa oft als Austauschholz für Eiche eingesetzt wird. Die Verwendung in Südamerika umfaßt den technischen Bereich und den Möbelbau.

botanische Bezeichnungen
Amburana cearensis (Torresea cearensis) und Amburana acreana (Torresea acreana), Familie der Fabaceen (Leguminosen).
Natürliche Verbreitung und

Hauptsächlich Brasilien südl, des Amazonas, Peru, Bolivien bis nördl. Argentinien.

Weitere Handelsnamen

Amburana, Cumaru de Cheiro, Imburana, Ischipingo, Sorioco, Umburana (siehe „Anmerkungen").

Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1
CER
Beschreibung
Stammform
Überwiegend gut geformt, auch bei exzentrischem Kern noch rund und nur leicht gebogen; astfreie Stämme bis 12 m, Durchmesser bis 0,9 m; Stämme von Amburana acreana aus den Feuchtwäldern im nordwestlichen Brasilien und des südöstlichen Peru auch mit größeren Abmessungen.
Farbe und Struktur des Holzes

Splint 3 bis 6 cm breit und fast weiß. Kernholz deutlich abgesetzt, blaß gelblich bis hellbraun. Hölzer von trockneren Standorten, wie z. B. aus dem Mato Grosso und dem östlichen Bolivien mit leicht dunklerem Spätholz, auf Radialschnitten eine leichte Farbstreifung verursachend. Poren zerstreut, überwiegend grob, nicht zahlreich, aber in allen Schnittrichtungen gut erkennbar. - Markstrahlen fein, das Holzbild nicht beeinflussend. -

Speicherzellen auf Querschnitten als helle, augenförmige Felder um die Poren geordnet und auf Längsschnitten die Porenrillen durchhelle Ränder leicht betonend. -

Wechseldrehwuchs von unterschiedlicher Ausprägung, der ein fast nur schlichtes bis deutlich glanzstreifiges Holzbild hervorrufen kann.

Abweichungen

Auf den Querschnitten unregelmäßig verlaufende, bis 5 mm breite braune Adern, die auf Längsschnitten dunkle und überwiegend fa­sergerade Streifen ergeben („Schnürsenkel") oder auch graubraune Flecken, bis ca. 5 mm Durchmesser (im Querschnitt). -

Durch Reaktionsholz verursachte silbrig glänzende Bögen auf den Querschnitten bzw. wollige Streifen auf den Längsschnitten; auch in runden Stämmen bei exzentrischem Kern möglich.

Gesamtcharakter

Überwiegend hellfarbiges Holz mit deutlicher Porung, teilweise Eichenhölzern oder auch festen Qualitäten des Framire ähnlich (vgl. „Eigenschaften").

Handelsformen

Rundholz (kein Export aus Brasilien, selten aus anderen Ländern). Schnittholz in gängigen Abmessungen, Profilbretter, Furniere (gemessert), Furnierplatten und Paneele.

Gewicht
-ungetrocknet Rundholz
ca 900 kg/m³

 

- darrtrocken

ca.570 kg/m³

Druckfestigkeit (lufttrocken)
ca.50 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken)
ca. 85 N/mm²
Eigenschaften

Mäßig dichte Hölzer ohne besondere Trocknungsschwierigkeiten; nur bei Stämmen mit exzentrischem Kern (Reaktionsholz) muß mit Verziehen des Schnittholzes und mit wellig-beuligen Furnieren gerechnet werden (vgl. „Stammform" und „Abweichungen"). Stehvermögen befriedigend bis gut, Cerejeira ist ohne großen Kraftaufwand mit allen Werkzeugen und nach allen Methoden, bei guter Standzeit der Schneiden, zu bearbeiten. Die geglätteten Oberflächen zeigen häufig einen matten Glanz oder erscheinen leicht „ölig", ähnlich wie Teak oder Niangon. Während der Bearbeitung, häufig auch lange danach, riecht das Holz stark süßlich nach Cumarin. Schraub- und Leimverbindungen halten gut. Das Kernholz von Cerejeira ist bei Außenverwendung befriedigend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. -

Eisenmetalle bewirken auf feuchtem Holz graue Verfärbungen, so daß bei entsprechender Verwendung korrosionsfreie Befestigungsmittel erforderlich sind.

Oberflächenbehandlung

Schwierigkeiten bei der Anwendung der verschiedenen Mittel und Methoden wurden bisher nicht bekannt. Es ist jedoch zu empfehlen, wie bei anderen inhaltsstoffreichen Tropenhölzern auch, zunächst einen isolierenden Grund aufzubringen, um die Haltbarkeit der Oberflächenmittel zu verbessern. Im Außenbau ist die Anwendung von Lasuren zu empfehlen.

Verwendungsbereiche

Cerejeira ist aufgrund seiner mittleren Härte, einer guten Verarbeitbarkeit, einer eichenähnlichen Kernfärbung und einer befriedigenden Pilzfestigkeit sowie eines befriedigenden bis guten Stehvermögens ein besonders vielseitig einsetzbares Laubholz. Es ist als Vollholz geeignet für Rahmenwerk, mäßig belastete Konstruktionen, für den Möbelbau, für Treppen und Parkett mittlerer Beanspruchung sowie als Profilholz im Innen- und Außenbau; außerdem als Furnier für Möbel (Sichtfurnier), Vertäfelungen, Paneele und geschält für Furnierplatten.

Austauschhölzer

Nach dem Aussehen vor allem für Eiche und Framire sowie für Lati, Yellow Meranti, helles Iroko, Movingui, Olon, Tola branca, Mersawa, Bilinga, Koto und helles Limba; nach den technischen Eigenschaften für Framire, Limba, Olon, Tola branca, Mersawa, Red Meranti, Yellow Meranti sowie für die Nadelhölzer Lärche und Oregon Pine.

Anmerkungen

Vereinzelt werden auch die Bezeichnungen Angelim und Trebol verwendet; mit diesen Namen werden in Südamerika zahlreiche Holzarten bezeichnet, u.a. der Gattungen Vatairea und Platymiscium, die auch hellbräunlich sind, aber dem Cerejeira sonst nur in wenigen Eigenschaften entsprechen.

Literatur

Anonymus: Amburana ou Cerejeira. Fichas de caracteristicas das madeiras Brasileiras No 63, IPT Säo Paulo 1974.
Anonymus: Amburana. Tropical Timber Information Center, Syracuse/NY 1975.
Anonymus: Eiche und Austauschhölzer. Merkblattreihe Holzarten Nr. 63, VDH Hamburg & Arge Holz Düsseldorf 1982.
Ducke, A.: New Forest Trees of the Brazilian Amazon. Trop. Woods 43, Yale/USA 1945.
Moore, G.: Cerejeira. Bre-Information IP 5, Princes Risborough/GB 1983.
Record, S. J. & Hess, R. W.: Timbers of the New World. New Haven/USA 1943
Rizzini, C.T.: Avores e Madeiras uteis do Brasil. Säo Paulo 1978.